Land.Funk: BMEL fördert die Nutzung neuer Mobilfunktechnologien für ländliche Räume

Mit der Bekanntmachung "Land.Funk – Anwendungen von Gigabitnetzen für ländliche Räume" macht sich das BMEL für Möglichkeiten der neuen Mobilfunktechnologie stark. Mit dieser Fördermaßnahme unterstützt das BMEL Projekte, die die Möglichkeiten der neuen Mobilfunktechnologien (Gigabitnetze) nutzen und damit einen Beitrag zur Sicherung von Teilhabe und Daseinsvorsorge auf dem Land leisten.

Gigabitnetze liefern wichtige Entwicklungsimpulse für fast alle Themenfelder der ländlichen Entwicklung

Digitalisierung ist eine Chance für ländliche Räume und sie kann sogar eine neue Stellschraube bei der Entwicklung ländlicher Räume sein. Viele digitale Lösungen benötigen ein leistungsfähiges Mobilfunknetz – oder können es zumindest nutzen, um neue Funktionen zu erschließen oder bestehende zu verbessern. Entsprechend liegen große Hoffnungen in den neuesten Mobilfunkgenerationen wie 5G und zukünftig 6G, mit denen höhere Geschwindigkeiten in der Datenübertragung erreicht werden. In fast allen Themenfeldern der ländlichen Entwicklung wie Mobilität, Gesundheit, Versorgung, Bildung, Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement und Kultur bestehen vielversprechende Ansätze für die Nutzung der neuen Mobilfunktechnologien. Wichtige Entwicklungsimpulse können durch die modellhafte und innovative Nutzung von Gigabitnetzen entstehen, die etwa in den Bereichen Wirtschaft, Energie, Abfall, Tourismus oder Bürgerdienste Anwendung finden. Ländliche Kommunen, Unternehmen, Vereine oder privatrechtliche Organisationen können diese neuen Impulse aufgreifen.

Mobilfunktechnologien kreativ für ländliche Räume nutzen

Eine Drohne fliegt in auf einen Weinberg zu im Vordergrund die Großaufnahme von Händen an der Fernsteuerung Drohne Weinberg
© BMEL/photothek

Mit Land.Funk fördert das BMEL die durch Nutzung von 5G-Mobilfunknetzen unterstützte Teilhabe von Menschen in ländlichen Räumen.. Ziel der Fördermaßnahme ist, vorhandene und in anderen Kontexten entwickelte technische Möglichkeiten und Ansätze für die ländlichen Räume nutzbar zu machen sowie diese nutzerorientiert anzupassen und weiterzuentwickeln. So sollen modellhafte Projekte die Möglichkeiten der neuen Mobilfunktechnologie in ländlichen Räumen in anschaulicher und beispielhafter Form sichtbar machen.. Der Fokus liegt auf der kreativen und intelligenten Nutzung von 5G-Mobilfunktechnologie in den ländlichen Räumen.

Fünf innovative Ideen

Insgesamt wurden fünf Projektskizzen mit einem Fördervolumen von insgesamt etwa 3,7 Millionen Euro als förderwürdig eingestuft. Dazu zählen drei Verbundvorhaben und zwei Einzelvorhaben.

Zwei ältere Herren sitzen am Laptop und kommunizieren mit einer Ärztin, auf dem Tisch liegen Medikamente Telemedizin
© BMEL/photothek

FORuralHealth

Mit "FORuralHealth" will der Landkreis Forchheim telemedizinische Anwendungen im ländlichen Raum - hier konkret der Fränkischen Schweiz - erproben. Dazu wird eine telemedizinische Anwendung zur herzmuskulären Überwachung von Patientinnen und Patienten mit mobilen Daten mittels 5G-Mobilfunk realisiert.

Smarter Winterdienst

Das Projekt "Smarter Winterdienst" des Landkreises Rhön-Grabfeld hat sich die Entwicklung eines Glätte-Info-System zum Ziel gesetzt. Durch die Auswertung von Daten, wie z.B. einem Live-Videobild, Daten zur Luft- und Fahrbahntemperatur, zum Tau- und Gefrierpunkt, zu Niederschlagsart und -menge, zur Windrichtung und -geschwindigkeit, zum Restsalz auf der Straße oder zur Wasserfilmdicke, kann der Winterdienst bedarfsgerecht alarmiert und durchgeführt werden. Eine Mobilfunkanbindung an das 5G-Mobilfunknetz ist unbedingt erforderlich, um die umfangreichen Daten übertragen zu können.

DiDoZ - Digitaler Dorfzwilling Etteln

Mit "DiDoZ - Digitaler Dorfzwilling Etteln" haben sich in einem Verbundvorhaben die Gemeinde Borchen, die solutiT GmbH, die FIWARE Foundation, die safety innovation center gGmbH, die Universität Paderborn, die Hypertegrity AG und der Verein Etteln-Aktiv zusammengeschlossen. Sie wollen 5G-basierte Anwendungen aus dem urbanen Raum in das ländliche Etteln und teilweise in die anderen Ortsteile der Gemeinde Borchen übertragen und auf einer gemeinsamen Plattform integrieren. Dazu zählt u.a. die Entwicklung eines digitalen Zwillings des Dorfes Etteln, einer digitale Mobilitätsplattform und einer Open-Data Plattform.

DGDS – Digitaler Gruppenfunk mit drohnenbasierter Schließung von Funklöchern

Mit "DGDS – Digitaler Gruppenfunk mit drohnenbasierter Schließung von Funklöchern" planen die Rettungshundestaffel Zwiesel e.V, der Förderverein für einsatzorientierte, gemeinnützige Rettungshundestaffeln in Bayern e.V. und die Technische Hochschule Deggendorf - beispielhaft für die Rettungshundestaffeln in Bayern - eine neue Form der datengestützten Kommunikation über eine Smartphone-Anwendung für den Such- und Rettungseinsatz in ländlichen Gebieten. Für den Einsatz in abgelegenen Gebieten wird dazu auch der Aufbau eines 5G-Hilfsmobilfunknetzes durch Drohneneinsatz erprobt.

5G Außenarbeit

"5G Außenarbeit" der Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V. und der Iserlohner Werkstätten gGmbH, möchte im Märkischen Kreis die Möglichkeiten von 5G-Mobilfunknetzen in Außenarbeitsplätzen anhand vernetzter digitaler Assistenzsyteme demonstrieren. Damit sollen die Nutzenvorteile für Unternehmen und Beschäftigte verdeutlicht werden und einfache Wege aufgezeigt werden, 5G direkt zu erproben.

Hintergrund

Dem BMEL ist die Stärkung der ländlichen Räume ein besonderes Anliegen. Die Bekanntmachung "Land.Funk" ist ein Baustein des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus). Hierbei handelt es sich um ein Instrument und Wissensprogramm, das Modell- und Demonstrationsvorhaben, Wettbewerbe, Forschungsaktivitäten und Kommunikationsmaßnahmen bündelt.

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