Wird der Kraichgau LEADER-Region bleiben? Wir hoffen sehr darauf und haben unsere Bewerbung in Form eines regionalen Entwicklungskonzeptes beim Ministerium für Ländlichen Raum abgegeben. Im November erfahren wir, wie es weitergeht.

Seit dem Jahr 2015 gibt es LEADER im Kraichgau. Bislang konnten fast 60 Projekte mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg in Höhe von über 4 Mio. € unterstützt werden. Diese Förderphase geht nun zu Ende.

Die neue Förderphase hat theoretisch am 1. Januar 2021 begonnen. Aufgrund einiger Verzögerungen bei der Verabschiedung des EU-Haushaltes wird die neue LEADER-Förderperiode jedoch erst zum Jahresbeginn 2023 beginnen können. Diese wird wie geplant bis 2027 laufen und ist somit kürzer als üblich. Den ausgewählten LEADER-Regionen wird über diesen Zeitraum wie gehabt ein Förderbudget zur Verfügung gestellt.

Um die Arbeit fortzusetzen muss sich der Kraichgau, wie alle anderen bestehenden LEADER-Regionen, für die neue Förderphase ab 2023 wieder neu bewerben. Es ist daher offen, ob der Kraichgau weiterhin LEADER-Region bleiben kann oder nicht.

Mit 22 Kommunen geht die Region mit einem leicht veränderten Gebietszuschnitt ins Rennen. Alle 17 Kommunen der bisherigen Gebietskulisse bleiben Teil der Bewerberregion. Neu dabei sind die Gemeinde Sternenfels und der Teilort Freudenstein-Hohenklingen (Knittlingen) aus dem Enzkreis. Aus dem Landkreis Karlsruhe kommen die Brettener Stadtteile Büchig, Bauerbach und Neibsheim sowie die Teilorte Zeuten und Stettfeld (Gemeide Ubstadt-Weiher) dazu. Die Dielheimer Ortsteile Balzfeld, Horrenberg, Unterhof und Oberhof erweitern das Gebiet im Rhein-Neckar-Kreis. Alle haben bereits über ihre Gremien die Teilnahme zugesichert.


Wie sieht die Bewerbung aus?

Die Bewerbung wird in der Form eines regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) eingereicht. Darin wird beschrieben, was wir im Kraichgau bis zum Jahr 2027 erreichen wollen und welche Visionen wir für unsere Region verfolgen. Wo liegen die Stärken und Schwächen und in welchen Bereichen besteht großes Entwicklungspotential? Welche Projekte können dieses Potential heben und was soll für eine klug angegangene Entwicklung getan werden? Dabei muss eine Gesamtstrategie sichtbar werden, die auch die Herausforderungen der Zukunft mit einbezieht. Je schlüssiger und überzeugender wir den Bedarf und die geplante Verwendung für die Fördergelder begründen, desto bessere Auswahlchancen haben wir. Das Ministerium für Ländlichen Raum hat Bewerbungsunterlagen und Leitfaden zu den notwendigen Inhalten veröffentlicht, dem wir folgen.

JEDER konnte mithelfen, dass wir die bestmögliche Bewerbung abgeben und das Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart überzeugen. Wer in unserer Region lebt, arbeitet oder ihr verbunden ist, war aufgerufen, sich einzubringen. Der Download des Entwicklungskonzeptes findet sich am Ende der Seite.


Wie sah die Beteiligung aus?

Über einen Zeitraum von fast einem Jahr wurden verschiedene Beteiligungsformate mit aufeinander aufbauenden Schritten durchgeführt. Wir danken jedem Mitwirkenden, sei es punktuell zu einzelnen Phasen oder auf mehreren Veranstaltungen.

 

Phase 1: Ausarbeiten unserer Visionen für den Kraichgau
abgeschlossen

15./16. September 2021
Tomorrow Camp: Zweitägiger Workshop mit 35 Teilnehmern zu den Zukunftsvisionen für die Region. Wie leben, arbeiten, wohnen und bewegen wir uns im Jahr 2035 im Kraichgau? Weitere Informationen zum Tomorrow Camp in unserem Nachbericht und in einem Videozusammenschnitt.

 

Phase 2: Erstellen einer Ist-Analyse der aktuellen Situation
abgeschlossen

Dezember 2021– April 2022
Analyse der Strukturdaten: Sozioökonomische Betrachtung und Stärken- Schwächen Analyse basierend auf statistischen Daten und vorhandenen Studien.
Expertengespräche: Input von Schlüsselpersonen in der Region aus Kommunen, Wirtschaft, Sozial- und Umweltpartnern mit entsprechendem Sach- und Fachverstand.

Vergangenes Expertengespräch: "Kommunaler Workshop". Die Verwaltungen der LEADER-Kommunen diskutierten gemeinsam wichtige Aspekte der Zusammenarbeit und kommunale Zukunftsthemen. Der Nachbericht finden Sie hier.

Vergangenes Expertengespräch: "Soziale Gerechtigkeit" am 07.02.2022 per Videoaustausch.

Vergangenes Expertengespräch: "Tourismus" am 25.05.2022 in Sinsheim. Die Interessensvertretungen des Tourismus brachten sich als Experten ein.

Vergangenes Expertengespräch "Landwirtschaft" am 07.06.2022 online. Landwirtschaftliche Interessensvertreterungen und Kenner der ländlichen Region gaben einen Input.

 

Phase 3: Zusammenbringen der Visionen mit aktueller Situation und Definition von Zielwerten und Indikatoren
abgeschlossen

Themen-Workshops: Offene Treffen (abends, ca. 3 Stunden) zu verschiedenen Themenbereichen. Wir wollten die Fragen besprechen, die etwas schwieriger sind. Dabei wenden wir uns an die besonders Motivierten, die gemeinsam mit uns Lösungen ausarbeiten möchten.
Umfrage: Alle waren aufgefordert an unserer Umfrage teilzunehmen und sich unkompliziert zu bestimmten Fragestellungen einzubringen!
Anbahnung von Kooperationsmöglichkeiten: LEADER ermöglicht auch den Austausch mit anderen Regionen in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa. Mögliche Themengebiete und Kooperationspartner sollten daher bereits im Entstehungsprozess des Entwicklungskonzeptes gefunden werden. Mit diesen können in der Zukunft gemeinsame Projekte umgesetzt werden. Die LAG Kraichgau hat mit verschiedenen Regionen und zu unterschiedlichen Themen Absichtserklärungen geschlossen. Eine dieser Regionen ist die LEADER-Region STER in Polen. Ein Bericht zum Besuch einer polnischen Delegation bei uns um Kraichgau findet sich hier.

Vergangener Themen-Workshop: Klimawerkstatt LEADER Kraichgau: Photovoltaik im Ländlichen Raum am Freitag, den 25.02.2022 um 19 Uhr via WebEx meeting. Was wurde besprochen? Hier gehts zum Nachbericht.

Vergangener Themen-Workshop: HandWERKshop LEADER Kraichgau: Workshop zur Perspektive des Handwerks im Kraichgau am 28.03.2022 um ab 17 Uhr via WebEx meeting. Hier gehts zum Nachbericht

 Umfrage, bei der letzte Anregungen gegeben werden konnten: Bringen Sie sich bequem von zu Hause ein und teilen Sie uns mit, welche tollen Ideen Sie in den nächsten Jahren umsetzen möchten und welche Prioritäten Sie den geplanten Entwicklungszielen einräumen. Die Umfrage lief im Mai/Juni 2022 und ist nun geschlossen.

 

Phase 4: Ausarbeiten und Zusammentragen von konkreten Projektideen zum Erreichen der Zielwerte
abgeschlossen

Projekt-Beratungsabend am 01.06.2022 in Zuzenhausen: Konkrete Umsetzungsprojekte, die zu den ausgearbeiteten Zielen passen konnten gemeldet werden! Ideen die in den vorherigen Entwicklungsstufen eingebracht wurden, sollen gefestigt und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Wir boten hierzu auch einen Beratungsabend an. Weitere Informationen hier.

 Phase 5: Zusammenbringen aller Phasen im Regionalen Entwicklungskonzept 2023 - 2027
abgeschlossen

20220711 Vorstellung REK REKs klein11. Juli 2022 in der Klima Arena in Sinsheim
Abschlussforum zur feierlichen Verabschiedung des regionalen Entwicklungskonzeptes und Einreichung des Entwicklungskonzeptes zur Ausschreibung LEADER-Region 2021 - 2027 beim Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart.

Ein Nachbericht und Bilder der Veranstaltung finden sich hier.

 

Das komplette Entwicklungskonzept und die Sozioökonomische Analyse und Verwundbarkeitsanalyse zum Download: 





  • Bild1Gruppenbild der Mitglieder des Vereins „Regionalentwicklung Kraichgau e.V.“
  • Bild2Landräte und Abgeordnete
  • Bild3Redner und Vorsitzende „Regionalentwicklung Kraichgau e.V.“
  • Bild4Redner und Projektträger Günther Frank (Frank GmbH Kraichtal)
  • Bild5Die Gäste der Veranstaltung
  • Bild6Musikalische Umrahmung durch Skylarks Music